„Straussmania“ – Popkultur des 19. Jahrhunderts

Das Multimedia-Projekt “Straussmania” widmet sich im Dezember 2022 den Schauplätzen und Protagonisten der Populärkultur des 19. Jahrhunderts. In einzelnen Kapiteln erzählt “Straussmania” von Orten wie der Neuen Welt in Hietzing, dem Sperl in der Leopoldstadt oder dem Apollosaal am Schottenfeld. All diese Orte schwingen gleichsam im Dreivierteltakt, denn sie sind verbunden mit der Musik der Familie Strauss und ihren Zeitgenossen. “Straussmania” ist ein gemeinsames Projekt von ORF.at, dem Wiener Institut für Kultur- und Zeitgeschichte (vicca.at) und der Wien Bibliothek.

Herzlichen Dank geht an die Autorinnen und Autoren des Projekts “Straussmania”.

Autor*innenliste

Karte mit verschwundenen Kulturpalästen der Wiener Bezirke


  • 31. Dezember: Die vielen Ursprünge des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker:
    Oliver Rathkolb Die globale Erfolgsgeschichte des Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker basiert auf fünf Säulen: Dem großartigen Orchester der Wiener Philharmoniker, einem zeitlosen und immer wieder emotional aufladbarem Repertoire der Familie Strauss (Vater Johann, Söhne Johann, Eduard und Josef), von Joseph Lanner, Carl Michael Ziehrer, Joseph Hellmesberger jun.und anderer Musiker aus dem 19. Jahrhundert. Dazu kommen… Read more: 31. Dezember: Die vielen Ursprünge des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker:
  • 30. Dezember: Der Musikvereinssaal und die Brüder Strauss
    Alljährlich verfolgen Millionen Menschen in aller Welt das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Übertragen wird dieses aus dem Großen Musikvereinssaal in Wien. Dessen Geschichte ist eng verbunden mit den drei Brüdern Strauss. War doch der Musikvereinssaal jener Ort, an dem die Sträusse sich zu Höherem berufen fühlten. Man wollte vor allem auch Konzerte spielen, und nicht “nur” Tanzmusik.
  • 29. Dezember: Geburtsstätte des Walzerkönigs Strauss Sohn
    Im noblen Bezirk Hietzing erinnert zumindest dem Namen nach heute ein Kaffeehaus an ein einstmals berühmtes Etablissement: In “Dommayers Casino” spielen im 19. Jahrhundert die großen Komponisten auf – vor allem aber gibt dort Johann Strauss junior mit noch nicht ganz 19 Jahren sein von ganz Wien gefeiertes Debüt als Dirigent und macht ab diesem Zeitpunkt seinem berühmten Vater Konkurrenz.
  • 28. Dezember: So funktioniert ein erfolgreiches Musikstück 2023.
    Wenn ein Walzer im 19. Jahrhundert mitunter eine Sinfonie in der Kürze von acht Minuten sein wollte, so sind in der Gegenwart die Herausforderungen an einen Song nicht minder groß. Heute habe man zwischen 2,10 und 2,40 Minuten Zeit, die eigene Komposition ans Publikum zu bringen, sagt der Musiker und ehemalige Song-Contest-Teilnehmer Cesar Sampson im Straussmania-Gespräch.
  • 27. Dezember: Als Wien zur Lagunenstadt wurde
    Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts setzen dieUnterhaltungsangebote in Wien zunehmend auf Sensation.In ihrer spektakulärsten Form finden sich eigeneErlebniswelten, die dem Publikum das Eintauchen in eineandere Realität ermöglichen. Diese Form von Eskapismussamt dem mehr oder minder authentischen Flair dernamensgebenden Stadt bot etwa “Venedig in Wien”.
  • 25. Dezember: Sophiensäle: Vom Dampfbad zum Tanzparkett
    Im Biedermeier entsteht Wiens erstes russischesDampfbad, dessen findiger Besitzer allerdings bald einenTeil der Örtlichkeit zum “Mehrzwecksaal” umwidmet. Derwird später noch erweitert und so werden aus demSophienbad schließlich die Sophiensäle. Die tanzendenWienerinnen und Wiener sind begeistert und drehen sichhier bei Bällen aller Art. Musikalisch wird nur das Bestegeboten, auch sämtliche “Sträusse”; spielen auf.
  • 24. Dezember: Eduard Strauss I. und Eduard Strauss II. in Amerika
    Die Globalisierung des Wiener Walzers Norbert Rubey Die Globalisierung der Walzermusik hat keineswegs erst mit der weltweiten Übertragung des Neujahrskonzerts begonnen. Schon im 19. Jahrhundert waren die Sträusse und ihre Kompositionen ein internationaler Verkaufsschlager. Eduard Strauss etwa sorgte durch zahlreiche Tourneen mit der Strauss-Kapelle für die Verbreitung des familieneigenen Kulturgutes. Zweimal ging es auch ins… Read more: 24. Dezember: Eduard Strauss I. und Eduard Strauss II. in Amerika
  • 23. Dezember: Als Wiens Bälle politisch wurden
    Hunderte Bälle finden alljährlich in Wien statt und folgen in ihrer spezifischen Tradition meist jenen glanzvollen Festivitäten der Walzerzeit des 19. Jahrhunderts. Politisch umstritten sind so einige, wie sich an den ebenso alljährlich stattfindenden Demonstrationen zeigt. Und auch das passt zur Tradition, wie man am Beispiel des “Balls der Stadt Wien” sehen kann. Denn Bälle sind auch im 19. Jahrhundert schon politisch.
  • 22. Dezember: “Colossales” Tanzvergnügen in Brigittenau
    Im Biedermeier bot so manche Vorstadt Wiens denvergnügungssüchtigen Städtern ihr eigenesTanzetablissement. Eine Besonderheit war hier das “Colosseum” im vorgelagerten Ort Brigittenau. Dienamensgebende Attraktion: ein gigantischer Elefant ausPappmaché samt Vulkanmodel im Riesenschädel. Glaubtman den zeitgenössischen Berichten, ging hier beim Tanzenund Feiern der Massen ziemlich die Post ab.
  • 21. Dezember: Tanzvergnügen im Döblinger “Casino Zögernitz”
    Auch im heutigen 19. Bezirk von Wien gab es im 19. Jahrhundert einen Ort, der dem Tanzvergnügen der Wienerinnen und Wiener gewidmet war. Ein Bauernbub aus Niederösterreich ließ in Oberdöbling das “Casino Zögernitz” errichten. Das Etablissement war erfolgreich – auch die berühmten Sträusse dirigierten hier ihre Kapellen und führten so manche Komposition erstmals vor Publikum auf.
  • 20. Dezember: Mit den Schrammeln im Gschwandner zum Tanz
    Das Etablissement Gschwandner in Hernals startete in der Biedermeierzeit als typischer Heuriger. Neben Speis und Trank spielte aber immer schon die Musik eine wichtige Rolle. Auch die legendären “Schrammeln” spielten dort auf zum Tanz. Dank diverser Zubauten wurde das Lokal schließlich zu einem der wichtigsten Vergnügungsetablissement für Konzerte und Bälle.
  • 8. Dezember: Ein Einkehrgasthaus wird zum Tanzlokal
    Die Wiener können in der Biedermeierzeit nicht genug bekommen von Musik und Tanz, so scheint es. Entsprechende Lokalitäten gibt es bereits zahlreiche, als auch das Einkehrgasthaus "Zur Goldenen Birn" dank Neu- und Umbau in die Riege der beliebtesten Vergnügungsetablissements der Zeit aufsteigt. Und wieder ist der Name Strauss eng verbunden mit dem Erfolg.
  • 4. Dezember: Schwenders Neue Welt, Imposanter Vergnügungspark mit Musik und Tanz
    Carl Schwender gehört im Biedermeier mit seinen Tanzsälen und Kaffeehäusern zu den erfolgreichsten Event- Location-Betreibern. Seine spektakulärste Unternehmung ist jedoch zweifelsohne der Vergnügungspark “Neue Welt”. Die Wiener ziehen zu Tausenden nach Hietzing, um dort etwa auch den beschwingten Walzerklängen der Strauss- Brüder zu lauschen. Die gibt es in der Neuen Welt manchmal sogar im Doppelpack.
  • 3. Dezember: Verschwundene Kulturpaläste im zweiten Bezirk
    Zu Biedermeierzeiten lockt das Tanzvergnügen die Wiener auch in die Vorstadt. So wird der Sperlsaal in der damals vorgelagerten Leopoldstadt zu einem der beliebtesten Vergnügungsetablissements. Hier dreht sich das elegante Wien zu den schwungvollsten Walzerklängen. Vor allem für Johann Strauss Vater wird “der Sperl” zum Stammlokal. Und zur ersten Bühne für eine Vielzahl seiner Werke.
  • 1. Dezember, Straussmania: Die Popkultur vor 1900
    Unser Bild vom Biedermeier ist leicht entstellt. Die Vorstellung, dass die Zeit unter dem autoritär regierenden Staatskanzler Metternich nur den Rückzug ins Private brachte, stimmt nicht, wenn man auf die öffentlich aufgeführte Musik schaut. Schon vor der Revolution1848 bricht sich in der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien eine Populärkultur ihre Bahn, die von der neuen Tanzmusik getrieben wird. Zu Tausenden im Etablissement statt in der Dunkelheit daheim – diese Revolution begründeten nicht zuletzt die Familie Strauss, aber auch Lanner, Ziehrer und viele andere kreative Musiker.