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Diskurs im Mozarteum: The Impact of Music on Society

Copyright: Wolfgang Liebacher.
Copyright: Wolfgang Liebacher.

Konferenz mit einer hochkarätigen Expert:innenrunde

The Impact of Music on Society | Der Einfluss von Musik in der Gesellschaft war Thema einer ganztägigen Konferenz, zu der die gemeinnützige Chumir Foundation for Ethics in Leadership in Kooperation mit der Internationalen Stiftung Mozarteum und dem Wiener Institut für Kultur- und Zeitgeschichte und Kunst einlud. Eine hochkarätige Expertinnen- und Expertenrunde beleuchtete die Rolle und das Potenzial von Musik u. a. zu diesen Themen mit folgenden Resümees:


Jenseits des Klangs der Musik: Erforschung der Auswirkungen der Musikerziehung auf die kindliche Entwicklung

Musiktherapie: Ursprünge, Entwicklungen und Perspektiven in Forschung und Praxis
Musikalische Aktivitäten in den Akkulturationsprozessen junger Menschen mit Migrationserfahrungen
Jugendprogramme der Internationalen Stiftung Mozarteum im In- und Ausland
Brücken bauen: Musikalische Aktivitäten und Gesellschaft – Gegenseitige Inspirationen


Kunst – insbesondere Musik – kennt keine Grenzen, vor allem keine sozialen. Die Debatte betrachtete nicht nur den Einfluss der Musik auf die Gesellschaft, sondern auch auf den Menschen selbst. Kann durch einen nachhaltig untermauerten medizinischen und sozialen Nutzen von Musik und Musikunterricht für junge Menschen auch die politische Unterstützung für neue Strukturen in diesem Bereich gewonnen werden?


Zahlreiche internationale Studien zeigen – obwohl nach wie vor großflächige und vergleichende Forschungsprojekte mit einem gemeinsamen Forschungsdesign fehlen –, dass es einen nachweisbaren qualitativen Trend gibt: Bei gezieltem Musikunterricht durch gut ausgebildete Fachkräfte sind bei jungen Schülerinnen und Schülern in der Elementarschule erkennbare Verbesserungen sowohl in der Lernfähigkeit als auch in den motorischen Fertigkeiten festzustellen. Der Sprachunterricht kann durch gezielten Musikunterricht verbessert werden, und die kognitiven Fähigkeiten werden gesteigert.


Diese positiven Auswirkungen von Musik zeigen sich ebenso in der Musiktherapie, die in Österreich seit 2009 durch ein Bundesgesetz geregelt und anerkannt ist. Eine Reihe von auch internationalen Studien
dokumentiert, dass manche psychischen Erkrankungen und soziale sowie körperliche Störungen gelindert und der Medikamentengebrauch bei diesen Patienten signifikant reduziert wird. Trotz dieser Evidenz, die
durch langjährige Erfahrungen von Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten bestätigt werden, gibt es keinen Kostenersatz durch die Krankenkassen. Hier besteht eindeutiger politischer Nachholbedarf, da eine nachhaltige Verbesserung des Gesundheitszustandes möglich ist, ohne dass negative Nebenwirkungen und Kosten durch medikamentöse Behandlung entstehen.


Auch im Bereich der Akkulturation von Migrantinnen und Migranten sind positive Auswirkungen des gemeinsamen Musizierens in kleineren Fallstudien belegt – beispielsweise im Orchesterverband – und interaktive Musikarbeit hilft bei der interkulturellen Arbeit zwischen Heimatkulturen und der österreichischen Kultur. In diesem Zusammenhang sind auch Orchesterprojekte wie jene der Internationalen Stiftung Mozarteum in Kuba und in Kolumbien sowie in Salzburg positiv hervorzuheben, da sie das gemeinsame globale Kulturverständnis steigern und zum Abbau von gesellschaftlichen
Konflikten beitragen können.


„Die Stiftung nimmt nach bescheidenen, aber weitsichtigen Anfängen im Jahr 2008 inzwischen eine führende Rolle in der Musikvermittlung in und für Salzburg ein. Durch unsere vielfältigen Jugendprogramme im Museums- und Konzertbereich dürfte nun jedes Salzburger Kind mindestens einmal in seiner Schulzeit mit Mozart, einer für alle Altersgruppen faszinierenden Persönlichkeit, in Berührung kommen – oft mit nachhaltiger Wirkung. Unsere Initiativen finden Nachfolger und
dankenswerterweise auch Unterstützung durch starke Partner für alle Bereiche“, erläutert Dr. Ulrich Leisinger, der Wissenschaftliche Leiter der Internationalen Stiftung Mozarteum.


„Gerade das Musikland Österreich sollte sich dieser vielschichtigen Möglichkeiten bewusst werden und den Musikunterricht wieder stärker in den pädagogischen Zielen in allen Schultypen durch entsprechende
Stundenzuteilungen hervorheben“, resümiert DDr. Oliver Rathkolb vom Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien und fügt hinzu: „In der aktuellen Turboglobalisierung und den psychischen Überforderungen unserer Gesellschaften kann gezielter Musikunterricht wieder für mehr emotionale Ruhe und Sicherheit sorgen.“


Zu den verschiedenen Themen sprachen und diskutierten:
Joel Bell, Chairman of the Chumir Foundation for Ethics in Leadership
Dr. Elisabeth Dumont, Lecturer, Maastricht Academy of Music
Dr. Rubén Gallo, Professor Latin American Literature, Princeton University
Dr. Katarzyna Grebosz-Haring, Inter-University Organization Science & Arts, Department of Musicology and Dance Studies, Paris Lodron University Salzburg, Mozarteum University Salzburg
Dr. Kristina Hammer, Präsidentin der Salzburg Festspiele
Marifé Hernández, Vice Chair of the Chumir Foundation for Ethics in Leadership
Dr. Johannes Honsig-Erlenburg, Präsident der Internationalen Stiftung Mozarteum
Dr. Ulrich Leisinger, Wissenschaftlicher Leiter der Internationalen Stiftung Mozarteum
Dr. Helga Rabl-Stadler, Sonderberaterin für Auslandskultur im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, ehemalige Präsidentin der Salzburger Festspiele
DDr. Oliver Rathkolb, Professor, Institut für Zeitgeschichte Universität Wien
Univ.-Prof. Mag. Monika Smetana, PhD,  Institut für Musiktherapie, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Rektorin Mag.a art. Ulrike Sych, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien


Die Chumir Foundation for Ethics in Leadership mit Sitz in New York ist eine gemeinnützige Stiftung, die Strategien und Handlungen von Einzelpersonen, Organisationen und Regierungen fördert, die zu einer fairen, produktiven und harmonischen Gesellschaft beitragen. Die Chumir Foundation arbeitet daran, einen offenen, fundierten und respektvollen Dialog zwischen einer breiten und engagierten Öffentlichkeit und ihren Entscheidungsträgern zu ermöglichen, um zu Lösungen zu gelangen, die zur Schaffung besserer Gemeinschaften beitragen.

Mehr Info hier: Chumir Foundation
Für Rückfragen: Christine Forstner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Internationale Stiftung Mozarteum,
Schwarzstraße 26, 5020 Salzburg, Tel.: +43 662 88940 25, forstner@mozarteum.at, www.mozarteum.at

Pressemitteilung der Stiftung Mozarteum Salzburg, 17. August 2023