

Konferenz mit einer hochkarätigen Expert:innenrunde
The Impact of Music on Society | Der Einfluss von Musik in der Gesellschaft war Thema einer ganztägigen
Konferenz, zu der die gemeinnützige Chumir Foundation for Ethics in Leadership in Kooperation mit der
Internationalen Stiftung Mozarteum und dem Wiener Institut für Kultur- und Zeitgeschichte und Kunst
einlud. Eine hochkarätige Expertinnen- und Expertenrunde beleuchtete die Rolle und das Potenzial von
Musik u. a. zu diesen Themen mit folgenden Resümees:
Jenseits des Klangs der Musik: Erforschung der Auswirkungen der Musikerziehung auf die kindliche Entwicklung
Musiktherapie: Ursprünge, Entwicklungen und Perspektiven in Forschung und Praxis
Musikalische Aktivitäten in den Akkulturationsprozessen junger Menschen mit Migrationserfahrungen
Jugendprogramme der Internationalen Stiftung Mozarteum im In- und Ausland
Brücken bauen: Musikalische Aktivitäten und Gesellschaft – Gegenseitige Inspirationen
Kunst – insbesondere Musik – kennt keine Grenzen, vor allem keine sozialen. Die Debatte betrachtete
nicht nur den Einfluss der Musik auf die Gesellschaft, sondern auch auf den Menschen selbst. Kann
durch einen nachhaltig untermauerten medizinischen und sozialen Nutzen von Musik und
Musikunterricht für junge Menschen auch die politische Unterstützung für neue Strukturen in diesem
Bereich gewonnen werden?
Zahlreiche internationale Studien zeigen – obwohl nach wie vor großflächige und vergleichende
Forschungsprojekte mit einem gemeinsamen Forschungsdesign fehlen –, dass es einen nachweisbaren
qualitativen Trend gibt: Bei gezieltem Musikunterricht durch gut ausgebildete Fachkräfte sind bei jungen
Schülerinnen und Schülern in der Elementarschule erkennbare Verbesserungen sowohl in der
Lernfähigkeit als auch in den motorischen Fertigkeiten festzustellen. Der Sprachunterricht kann durch
gezielten Musikunterricht verbessert werden, und die kognitiven Fähigkeiten werden gesteigert.
Diese positiven Auswirkungen von Musik zeigen sich ebenso in der Musiktherapie, die in Österreich seit
2009 durch ein Bundesgesetz geregelt und anerkannt ist. Eine Reihe von auch internationalen Studien
dokumentiert, dass manche psychischen Erkrankungen und soziale sowie körperliche Störungen gelindert
und der Medikamentengebrauch bei diesen Patienten signifikant reduziert wird. Trotz dieser Evidenz, die
durch langjährige Erfahrungen von Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten bestätigt werden, gibt es
keinen Kostenersatz durch die Krankenkassen. Hier besteht eindeutiger politischer Nachholbedarf, da
eine nachhaltige Verbesserung des Gesundheitszustandes möglich ist, ohne dass negative
Nebenwirkungen und Kosten durch medikamentöse Behandlung entstehen.
Auch im Bereich der Akkulturation von Migrantinnen und Migranten sind positive Auswirkungen des
gemeinsamen Musizierens in kleineren Fallstudien belegt – beispielsweise im Orchesterverband – und
interaktive Musikarbeit hilft bei der interkulturellen Arbeit zwischen Heimatkulturen und der
österreichischen Kultur. In diesem Zusammenhang sind auch Orchesterprojekte wie jene der
Internationalen Stiftung Mozarteum in Kuba und in Kolumbien sowie in Salzburg positiv hervorzuheben,
da sie das gemeinsame globale Kulturverständnis steigern und zum Abbau von gesellschaftlichen
Konflikten beitragen können.
„Die Stiftung nimmt nach bescheidenen, aber weitsichtigen Anfängen im Jahr 2008 inzwischen eine
führende Rolle in der Musikvermittlung in und für Salzburg ein. Durch unsere vielfältigen
Jugendprogramme im Museums- und Konzertbereich dürfte nun jedes Salzburger Kind mindestens
einmal in seiner Schulzeit mit Mozart, einer für alle Altersgruppen faszinierenden Persönlichkeit, in
Berührung kommen – oft mit nachhaltiger Wirkung. Unsere Initiativen finden Nachfolger und
dankenswerterweise auch Unterstützung durch starke Partner für alle Bereiche“, erläutert Dr. Ulrich
Leisinger, der Wissenschaftliche Leiter der Internationalen Stiftung Mozarteum.
„Gerade das Musikland Österreich sollte sich dieser vielschichtigen Möglichkeiten bewusst werden und
den Musikunterricht wieder stärker in den pädagogischen Zielen in allen Schultypen durch entsprechende
Stundenzuteilungen hervorheben“, resümiert DDr. Oliver Rathkolb vom Institut für Zeitgeschichte an
der Universität Wien und fügt hinzu: „In der aktuellen Turboglobalisierung und den psychischen
Überforderungen unserer Gesellschaften kann gezielter Musikunterricht wieder für mehr emotionale Ruhe
und Sicherheit sorgen.“
Zu den verschiedenen Themen sprachen und diskutierten:
Joel Bell, Chairman of the Chumir Foundation for Ethics in Leadership
Dr. Elisabeth Dumont, Lecturer, Maastricht Academy of Music
Dr. Rubén Gallo, Professor Latin American Literature, Princeton University
Dr. Katarzyna Grebosz-Haring, Inter-University Organization Science & Arts, Department of
Musicology and Dance Studies, Paris Lodron University Salzburg, Mozarteum University Salzburg
Dr. Kristina Hammer, Präsidentin der Salzburg Festspiele
Marifé Hernández, Vice Chair of the Chumir Foundation for Ethics in Leadership
Dr. Johannes Honsig-Erlenburg, Präsident der Internationalen Stiftung Mozarteum
Dr. Ulrich Leisinger, Wissenschaftlicher Leiter der Internationalen Stiftung Mozarteum
Dr. Helga Rabl-Stadler, Sonderberaterin für Auslandskultur im Bundesministerium für europäische und
internationale Angelegenheiten, ehemalige Präsidentin der Salzburger Festspiele
DDr. Oliver Rathkolb, Professor, Institut für Zeitgeschichte Universität Wien
Univ.-Prof. Mag. Monika Smetana, PhD, Institute for Musical Therapy, mdw – University of Music
and Performing Arts Vienna
Rector Mag.a art. Ulrike Sych, mdw – University of Music and Performing Arts Vienna
Die Chumir Foundation for Ethics in Leadership mit Sitz in New York ist eine gemeinnützige
Stiftung, die Strategien und Handlungen von Einzelpersonen, Organisationen und Regierungen fördert,
die zu einer fairen, produktiven und harmonischen Gesellschaft beitragen. Die Chumir Foundation
arbeitet daran, einen offenen, fundierten und respektvollen Dialog zwischen einer breiten und engagierten Öffentlichkeit und ihren Entscheidungsträgern zu ermöglichen, um zu Lösungen zu gelangen, die zur Schaffung besserer Gemeinschaften beitragen.
Mehr Info hier: Chumir Foundation
Für Rückfragen: Christine Forstner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Internationale Stiftung Mozarteum,
Schwarzstraße 26, 5020 Salzburg, Tel.: +43 662 88940 25, forstner@mozarteum.at, www.mozarteum.at
Pressemitteilung der Stiftung Mozarteum Salzburg, 17. August 2023